HOCHSOMMER!

Hochsommer – was ist das?!

So wie der Juli aufgehört hatte, machte der August nahtlos weiter. Temperaturen, die irgendwo zwischen „frischer Frühlingsspaziergang“ und „Pullover-wäre-nicht-schlecht“ lagen – 15 bis 20 Grad, mehr war bis Mitte August nicht drin. Dann, man glaubt es kaum, tauchten für drei, vier Tage tatsächlich so etwas wie Sommerbedingungen auf. Allerdings nur ein kurzes Gastspiel, ein höfliches Winken – und schon stürzten die Temperaturen wieder kopfüber in den Keller. Für unsere Beeren natürlich genau das, was sie nicht bestellt hatten. Hochsommer wäre angesagt gewesen!

Als wäre das nicht genug, lieferte Ende August der Himmel dann auch noch den ersten großen Regen – ein Geschenk, auf das man in dieser Reifephase definitiv verzichten kann. Gleichzeitig machten die Temperaturen einen eleganten Übergang in den Herbst, als hätten sie es eilig, den Jahreszeitenwechsel besonders pünktlich einzuhalten.

Immerhin: Unsere Reben hatten ihren Rückstand aus dem Frühjahr nicht nur aufgeholt, sondern sogar überholt. Wenigstens etwas Positives in diesem Wetterchaos.

Wir haben uns dann jedenfalls erst einmal für ein paar Tage in den Urlaub verzogen und aus der ferne geschaut, wie dieses Schauspiel weiterging…

LAUBWAND-BOOSTER!

Laubwand-Booster!

Der Juli war – im Vergleich zum Juni – erstaunlich ruhig…
Also, abgesehen von den Regenmengen.

Wasser ohne Ende, begleitet von Temperaturen, die für Peronospora und Oidium ungefähr das sind, was ein Kanister Benzin für den Heustadel ist: der perfekte Brandbeschleuniger. Da geht’s richtig ab! Und während der Pilzdruck eskaliert wie ein schlechter Actionfilm, schießt gleichzeitig die Laubwand senkrecht in den Himmel – als hätte jemand heimlich den „Wachstumsturbo“-Schalter umgelegt.

Das heißt für uns:
Pflanzenschutz in Dauerschleife,
Laub ausdünnen,
Gipfeln,
noch mehr Laub ausdünnen,
und natürlich: Hoffen. Viel hoffen!

Aber ehrlich gesagt – Es sieht gar nicht so schlecht aus.
Jetzt müssen wir nur noch darauf warten, dass der August endlich beschließt, Sommer zu werden.
Wär mal wichtig. Wirklich wichtig.

 

STARMAN!

There’s a starman waiting in the…Weinberg!

Beim Pflanzenschutz, wenn man nicht in einer schützenden Kabine auf einem Weinbergschlepper sitzt sondern mit der Hand am Arm und der Motorspritze auf dem Rücken den Pflanzenschutz macht, dann kann man sich schon leicht wie ein Starman fühlen…optisch zumindest! Zumindest konnte ich spritzen, die Rebstöcke haben wir ja, wie man auf dem Boden ja noch gut erkennen kann, mit viel Aufwand immer wieder vom Laub und zu langen Ruten befreit.

 

RIEN NE VA PLUS!

RIEN NE VA PLUS – nichts geht mehr!

Im wahrsten Sinne des Wortes geht im August nichts mehr…wenn der Weinberg bis dahin nicht gut gewachsen ist, dann wird es im August auch nichts mehr. Im August wird, bei uns zumindest, auch kein Pflanzenschutz mehr betrieben obwohl Oidium (Mehltau) durchaus bis Anfang September, bis zum Weichwerden der Beeren, Schaden anrichten kann. Bislang hat aber die letzte Spritzung Ende Juli, Anfang August an und für sich immer ausgereicht. Wenn es mal noch einen leichten Spätbefall gegeben hat, dann ging der in die Laubwand. Das ist dann zwar meist für das Folgejahr nicht so schön, weil die befallenen Ruten zwingend rausgeschnitten werden sollten, aber die Trauben waren nicht befallen.

Unsere Beeren haben dieses Jahr jedenfalls eine tolle Qualität und sehen jetzt, Ende August, auch schon ganz gut aus – mal sehen, wann wir dann tatsächlich lesen werden?