CHARDONNAY!

CHARDONNAY – der Wein, den die Rehe lieben!

Das Drama vom letzten Jahr, als wir bei der lese nur noch rund 35kg Chardonnay anstatt 350kg von den Rebstöcken holen konnten, soll sich dieses Jahr nicht wiederholen! Offensichtlich, da wir nicht die einzig Betroffenen waren, lieben Rehe tatsächlich Chardonnay Beeren, denn der Riesling direkt neben dem Chardonnay hatte überhaupt keinen Rehfraß. Um dieses Jahr also endlich mal unseren schönen Chardonnay auch wirklich lesen zu können, haben wir jetzt im August dann den ganzen Chardonnay Berg mit Schutznetzen eingehaust – hoffen wir, dass wir dieses Jahr wenigstens unseren Chardonnay selbst bekommen und dass sich Bambi wo anders den Bauch vollschlägt.

RIEN NE VA PLUS!

RIEN NE VA PLUS – nichts geht mehr!

Im wahrsten Sinne des Wortes geht im August nichts mehr…wenn der Weinberg bis dahin nicht gut gewachsen ist, dann wird es im August auch nichts mehr. Im August wird, bei uns zumindest, auch kein Pflanzenschutz mehr betrieben obwohl Oidium (Mehltau) durchaus bis Anfang September, bis zum Weichwerden der Beeren, Schaden anrichten kann. Bislang hat aber die letzte Spritzung Ende Juli, Anfang August an und für sich immer ausgereicht. Wenn es mal noch einen leichten Spätbefall gegeben hat, dann ging der in die Laubwand. Das ist dann zwar meist für das Folgejahr nicht so schön, weil die befallenen Ruten zwingend rausgeschnitten werden sollten, aber die Trauben waren nicht befallen.

Unsere Beeren haben dieses Jahr jedenfalls eine tolle Qualität und sehen jetzt, Ende August, auch schon ganz gut aus – mal sehen, wann wir dann tatsächlich lesen werden?

 

 

OECHSLE!

GRAD OECHSLE – das Zauberwort

Das vermeintliche Zauberwort im Weinbau – Grad Oechsle, also der Zuckergehalt des Traubenmosts. Zwar ist der Zuckergehalt der Beeren ein Gradmesser für den möglichen Alkoholgehalt des fertigen Weines, aber nur einer von mehreren Faktoren für die Qualität eines Weines. Zu hohe Oechslegrade bringen meist nur recht hohe Alkoholgehalte oder aber Weine, die eine erhebliche Restsüße haben. Da die Qualität aber vor allem auch von der Säure und dem gesamten Zusammenspiel Zucker-Säure und vor allem dem PH-Wert abhängt ist das Linsen auf die Oechsle Grade eher zweitrangig. Ein schöner Riesling mit knackiger Frische und tollen Aromen braucht keine 9x°Oechsle bei der Lese. Gemessen wird der Zuckergehalt des Traubenmosts im Keller in der Regel mit einer Mostwaage, im Berg, um einen schnellen Überblick zu bekommen, nimmt man ein Refraktometer (siehe Bild), hier wird mittels der Lichtbrechung durch die Zuckerkristalle im Saft der Zuckergehalt gemessen.

Im Bild hier die 85°Oechsle sind von unserem Lemberger rund einen Monat vor der Lese aufgenommen, allerdings nur eine einzelne Beere, also nicht repräsentativ für den gesamten Weinberg.

SOMMER II.

SOMMER II. – wie befürchtet!

Der Sommer, wie schon in einem vorhergehenden Post einmal geschrieben, hat wirklich quasi im April angefangen und viel Regen ist leider bislang nicht heruntergekommen. Einerseits gut, nach dem extrem feuchten Jahr 2021, aber andererseits brauchen unsere Reben schon a bissle Wasser. Fakt ist, dass die Rebstöcke aufgrund der hohen Temperaturen und dem wenigen Wasser jetzt Ende Juli so ein bisschen die Schnauze voll und gefühlt das Wachstum eingestellt haben – sie haben Trockenstress! Schauen wir mal, wie es weitergeht. Wasser könnte jedenfalls nicht schaden, auch wenn unsere Rebstöcke durch den Trockenstress und die damit einhergehende Verlangsamung der Entwicklung so bisschen die „normale“ Zeitschiene wieder  einholen können…warten wir es ab!

Ein Problem könnte aber werden, man sieht es auf den Bildern mit unserem roten Garanoir, dass möglicherweise bestimmte rote Rebsorten gar nicht vollständig ausreifen werden und somit selbst bei einem späten Lesezeitpunkt noch viele Trauben und Beeren grün und unreif sein könnten.

 

GARANOIR

GARANOIR – unser Rotwein!

hier ein kleiner Blick über die Lage in der sich unser Garanoir befindet.

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ROTWEIN!

ROTWEIN – wir haben unseren ersten Rotwein!

Wie ihr ja wisst, hatten wir bislang keinen Rotwein. Im Februar hat man uns aber ganz kurzfristig einen kleinen Weinberg mit einer außergewöhnlichen Rebsorte angeboten. Nach reiflicher Überlegung und einigen „Probierflaschen“ haben wir uns dann dafür entschieden diesen Weinberg zu übernehmen – GARANOIR

Der Garanoir ist eine Kreuzung aus den Sorten Gamay, also DER Burgunder Rebsorte und Reichensteiner, einer sehr robusten 1939 in Geisenheim gezüchteten neuen Weißweinsorte. Der Garanoir wurde offiziell im Jahr 1970 in der Schweiz gezüchtet. Die Schweiz ist auch das Land mit der größten Anbaufläche (ca. 200ha), außerhalb der Schweiz gibt es, nach unseren Erkenntnissen, nur noch bei uns in Strümpfelbach wenige Ar bestückt mit dieser Rebsorte. Wenn wir es auch richtig sehen, dann sind wir aber die Einzigen, die tatsächlich in Deutschland einen Garanoir sortenrein ausbauen (wenn es noch mehr gibt, gerne bei uns melden!). Diese Rebsorte hat Potenzial unserer Meinung nach und deshalb schauen wir mal, wie wir bzw. was wir mit unserem biologischen Anbau aus diesen Reben herausholen können. Wir sind gespannt…

FRÜHLING!

FRÜHLING –  Los geht’s

und wir müssen bei dem schönen Wetter noch schnell die letzten Rebstöcke binden. Unser Riesling Berg für den ERSTLING ist nach dem Rebschnitt im Februar wunderschön ausgetrieben, jetzt müssen die Ruten aber noch gebunden werden und dann sind alle unsere Berge soweit vorbereitet.

ABFÜLLUNG!

ABFÜLLUNG – Jahrgang 2021

Letzte Woche war es wieder einmal soweit, wir haben unseren Riesling ERSTLING Jahrgang 2021 abgefüllt. Wie die letzten Jahre auch immer wurde unser Wein bei unserem Freund Marcel Idler vom Weingut Idler in Strümpfelbach abgefüllt. Unser mobiler Weinabfüller Thomas Spies war auch wie immer besster Laune und hat uns mit allerlei Informationen bei Laune gehalten. Immerhin haben wir einen halben Tag abgefüllt, tausende von Flaschen in Boxen gestapelt, aber natürlich nicht nur unseren Riesling, es waren auch einige Weine von Marcel Idler dabei.

TOP NEWS!

TOP NEWS – Pét Nat

Unser Pét Nat ist durchgegoren! Wir öffnen gleich mal die erste Flasche. Was sofort auffällt, er ist dieses Jahr deutlich dunkler als der letzte Jahrgang, was aber natürlich auf den deutlich höheren Anteil an Gewürztraminer zurückzuführen ist. Mal sehen, ob dieser Jahrgang genauso aufbrausend ist wie der letztjährige Pét Nat

 

DER GROSSE REGEN!

DER GROSSE REGEN! Das Jahr hat vielversprechend angefangen – zwei neue Weinberge, gutes Wetter, alles okay! Dann ging es schon los mit der anhaltenden und teilweise heftigen Kälte im Mai, so dass sich das Pflanzenwachstum um etwa zwei bis drei Wochen nach hinten verschoben hat (unsere Obstbäume hat es dabei hart getroffen – 80% Frostschaden und der Rest wurde nicht bestäubt, weil es den Bienen zu kalt war). Aber das viel größere Problem war, dass uns, speziell beim Lemberger, ganz viele Blütenansätze erfroren sind, so wie es momentan den Anschein hat, wird es dieses Jahr wieder nur eine mickrige Ausbeute bei unserem Blanc de Noirs vom Lemberger.

Dann ging es aber los, mit der Wärme und dem Regen! Dass der Boden Wasser brauchte – keine Frage, aber dass es nun im Juni so viel Wasser mit wechselweise so hohen Temperaturen geben musste…tödlich für die Beeren und Trauben! Ich sage nur Peronospora – der falsche Mehltau (wen es interessiert Plasmopora viticola), der ganze Jahrgänge innerhalb kürzester Zeit vernichten kann. Pero, wie man als Winzer dazu sagt, fühlt sich besonders wohl, wenn es nachts um die 12°C hat und zusätzlich hohe Luftfeuchtigkeit oder gar Blätternässe besteht. Tagsüber dann 22-27°C und wir haben das ideale Wetter für diesen kleinen, fiesen Gegner. Das Wetter im Juni war also perfekt, um Pero, mit seinen sogenannten Ölflecken, wunderbar auszubilden und uns Winzer auf Trab zu halten. Wir haben das Glück (oder Pech – wie man will), dass wir unsere Weinberge komplett von Hand bearbeiten und den Pflanzenschutz ausschließlich mit der Motorspritze durchführen, so hatten wir keine Probleme mit den völlig durchnässten Böden und konnten unseren Pflanzenschutz halbwegs punktgenau an die Stöcke bringen. Unsere Freunde und Kollegen hat es da viel schlimmer getroffen, die konnten ihre großen Weinberge teilweise aufgrund der Nässe nicht mehr mit dem Schlepper befahren und somit war auch kein Pflanzenschutz mehr möglich – echt ziemlich besch…eiden für die Kollegen!

Was macht also Pero mit unseren Beeren? Es lässt sie quasi vertrocknen. Alle befallenen Teile färben sich durch Absterben des Gewebes braun. Infektionen nach der Blüte führen zu den sogenannten Lederbeeren. Der Pilz dringt über Spaltöffnungen in das grüne Rebgewebe ein und zerstört dieses nach und nach, so dass die Beeren braun-violett werden, schrumpfen und absterben. Auch das Stilgerüst stirbt ab und es bleibt fast nichts mehr übrig, jedenfalls nichts, was sich noch verwerten lassen könnte.

Die sogenannten Ölflecken sind also das erste Anzeichen für einen Peronospora Befall. Es bilden sich auf der Blattoberseite gelbliche Flecken und auf der Unterseite sprießt nach eine Inkubationszeit von 4-5 Tagen dann ein weißer Pilzrasen, das untrügliche Zeichen für Falschen Mehltau – Peronospora. Wie wird man also diesem Fiesling Herr – man spritzt ein Kontaktfungizid, was bei uns Öko-Winzern also letztlich nur ein Kupfersulfat ist. Wir nutzen ein tribasisches Kupfersulfat, das auch eine vorbeugende Wirkung gegen Pero hat. Vorbeugend bedeutet aber wiederum, dass man seine Spritzabstände, Blatt Benetzung und Wirkung gut im Auge behalten muss sonst hat man den kleinen Scheißer schneller als man denkt!

Jetzt hoffen wir mal, dass der Sommer noch kommt und dass der Juli und August bestes Wein-Wetter bringen, dann können wir vielleicht noch was retten!

Bis dahin…