GRAD OECHSLE – das Zauberwort
Das vermeintliche Zauberwort im Weinbau – Grad Oechsle, also der Zuckergehalt des Traubenmosts. Zwar ist der Zuckergehalt der Beeren ein Gradmesser für den möglichen Alkoholgehalt des fertigen Weines, aber nur einer von mehreren Faktoren für die Qualität eines Weines. Zu hohe Oechslegrade bringen meist nur recht hohe Alkoholgehalte oder aber Weine, die eine erhebliche Restsüße haben. Da die Qualität aber vor allem auch von der Säure und dem gesamten Zusammenspiel Zucker-Säure und vor allem dem PH-Wert abhängt ist das Linsen auf die Oechsle Grade eher zweitrangig. Ein schöner Riesling mit knackiger Frische und tollen Aromen braucht keine 9x°Oechsle bei der Lese. Gemessen wird der Zuckergehalt des Traubenmosts im Keller in der Regel mit einer Mostwaage, im Berg, um einen schnellen Überblick zu bekommen, nimmt man ein Refraktometer (siehe Bild), hier wird mittels der Lichtbrechung durch die Zuckerkristalle im Saft der Zuckergehalt gemessen.
Im Bild hier die 85°Oechsle sind von unserem Lemberger rund einen Monat vor der Lese aufgenommen, allerdings nur eine einzelne Beere, also nicht repräsentativ für den gesamten Weinberg.