ABFÜLLUNG!

ABFÜLLUNG – Jahrgang 2021

Letzte Woche war es wieder einmal soweit, wir haben unseren Riesling ERSTLING Jahrgang 2021 abgefüllt. Wie die letzten Jahre auch immer wurde unser Wein bei unserem Freund Marcel Idler vom Weingut Idler in Strümpfelbach abgefüllt. Unser mobiler Weinabfüller Thomas Spies war auch wie immer besster Laune und hat uns mit allerlei Informationen bei Laune gehalten. Immerhin haben wir einen halben Tag abgefüllt, tausende von Flaschen in Boxen gestapelt, aber natürlich nicht nur unseren Riesling, es waren auch einige Weine von Marcel Idler dabei.

TOP NEWS!

TOP NEWS – Pét Nat

Unser Pét Nat ist durchgegoren! Wir öffnen gleich mal die erste Flasche. Was sofort auffällt, er ist dieses Jahr deutlich dunkler als der letzte Jahrgang, was aber natürlich auf den deutlich höheren Anteil an Gewürztraminer zurückzuführen ist. Mal sehen, ob dieser Jahrgang genauso aufbrausend ist wie der letztjährige Pét Nat

 

WEINLESE!

WEINLESE – es ist endlich soweit!

Unsere Beeren haben zwar, wie schon im letzten Post geschrieben, nicht die Oechslegrade erreicht, die wir in den Vorjahren hatten, aber die Woche im Oktober hat nochmals Sonne gebracht und den Zucker in den Beeren auf ein schönes Niveau gehoben. Das wird uns sicher keine hohen Alkoholgehalte bescheren, was aber meines Erachtens bei einem Weißwein auch nicht notwendig ist. Die Aromen sind dafür aber sehr schön ausgeprägt, was einen tollen finessenreichen und feinen Wein erwarten lässt – schauen wir mal!

Einen Wermutstropfen gab es aber doch auch schon – unser Chardonnay, dieses Jahr ja erst neu dazu gekommen, sah super aus, hatte tolle Beeren und Trauben…bis die Rehe kamen! Ganz offensichtlich lieben Rehe einen aromatischen Chardonnay, denn der Riesling von nebenan blieb vollkommen unberührt…somit mussten die verbliebenen Reste und es waren wirklich nur Reste, in den Pet Nat wandern, der also diesmal aus Riesling, Gewürztraminer und Chardonnay bestehen wird.

GOLDENER HERBST!

GOLDENER HERBST – nach dem der September, die Zeit in der unsere Reben normalerweise richtig Gas geben, doch auch eher durchwachsen war zeigt sich der Oktober nun noch etwas versöhnlich. Unsere Reben haben zwar nicht ganz das Oechsle Niveau der Vorjahre erreicht, aber wir sind dennoch zufrieden, die Qualität ist sehr gut! Die Lese 2021 kann also beginnen!

ALLES BEIM ALTEN!

ALLES BEIM ALTEN – der Regen hat zwar etwas nachgelassen, aber so richtig stabil und perfekt für den Wein ist es auch im August nicht. Jetzt haben wir zwar Pero weitestgehend hinter uns gelassen, aber ein später Oidium Befall ist bei dem Wetter immer drin. Wir haben jedenfalls Glück gehabt, unsere Reben sehen sehr gut – unser Pflanzenschutz scheint sehr exakt gewesen zu sein. Nichtsdestotrotz hinkt das Wachstum etwa zwei bis drei Wochen hinterher, jetzt können wir also nur auf einen tollen Spätsommer im August und September hoffen – drücken wir die Daumen!

DER GROSSE REGEN – Part II

DER GROSSE REGEN Part II! – Der Juli wurde also auch nicht wirklich besser, im Gegenteil, Starkregen, Nässe und Kälte wurden immer schlimmer – ohne Worte! Das Thema Pero ging also auch im Juli weiter und teilweise so schlimm, dass die Kollegen ihre Weinberge gar nicht mehr richtig bewirtschaften konnten, weil durch den Starkregen die Böden so aufgeweicht waren, dass ein schwerer Schlepper gar nicht mehr gefahrlos einen Weinberg befahren konnte – Tragik ohne Ende, im Süden brennt es, im Norden kommen Sturzfluten durch die Flusstäler geschossen und reißen ganze Ortschaften mit sich. Leider wird der Juli 2021 immer im Gedächtnis bleiben, aber nicht, weil er so schön gewesen ist, sondern weil er Menschenleben und Existenzen gekostet hat!

play-sharp-fill

DER GROSSE REGEN!

DER GROSSE REGEN! Das Jahr hat vielversprechend angefangen – zwei neue Weinberge, gutes Wetter, alles okay! Dann ging es schon los mit der anhaltenden und teilweise heftigen Kälte im Mai, so dass sich das Pflanzenwachstum um etwa zwei bis drei Wochen nach hinten verschoben hat (unsere Obstbäume hat es dabei hart getroffen – 80% Frostschaden und der Rest wurde nicht bestäubt, weil es den Bienen zu kalt war). Aber das viel größere Problem war, dass uns, speziell beim Lemberger, ganz viele Blütenansätze erfroren sind, so wie es momentan den Anschein hat, wird es dieses Jahr wieder nur eine mickrige Ausbeute bei unserem Blanc de Noirs vom Lemberger.

Dann ging es aber los, mit der Wärme und dem Regen! Dass der Boden Wasser brauchte – keine Frage, aber dass es nun im Juni so viel Wasser mit wechselweise so hohen Temperaturen geben musste…tödlich für die Beeren und Trauben! Ich sage nur Peronospora – der falsche Mehltau (wen es interessiert Plasmopora viticola), der ganze Jahrgänge innerhalb kürzester Zeit vernichten kann. Pero, wie man als Winzer dazu sagt, fühlt sich besonders wohl, wenn es nachts um die 12°C hat und zusätzlich hohe Luftfeuchtigkeit oder gar Blätternässe besteht. Tagsüber dann 22-27°C und wir haben das ideale Wetter für diesen kleinen, fiesen Gegner. Das Wetter im Juni war also perfekt, um Pero, mit seinen sogenannten Ölflecken, wunderbar auszubilden und uns Winzer auf Trab zu halten. Wir haben das Glück (oder Pech – wie man will), dass wir unsere Weinberge komplett von Hand bearbeiten und den Pflanzenschutz ausschließlich mit der Motorspritze durchführen, so hatten wir keine Probleme mit den völlig durchnässten Böden und konnten unseren Pflanzenschutz halbwegs punktgenau an die Stöcke bringen. Unsere Freunde und Kollegen hat es da viel schlimmer getroffen, die konnten ihre großen Weinberge teilweise aufgrund der Nässe nicht mehr mit dem Schlepper befahren und somit war auch kein Pflanzenschutz mehr möglich – echt ziemlich besch…eiden für die Kollegen!

Was macht also Pero mit unseren Beeren? Es lässt sie quasi vertrocknen. Alle befallenen Teile färben sich durch Absterben des Gewebes braun. Infektionen nach der Blüte führen zu den sogenannten Lederbeeren. Der Pilz dringt über Spaltöffnungen in das grüne Rebgewebe ein und zerstört dieses nach und nach, so dass die Beeren braun-violett werden, schrumpfen und absterben. Auch das Stilgerüst stirbt ab und es bleibt fast nichts mehr übrig, jedenfalls nichts, was sich noch verwerten lassen könnte.

Die sogenannten Ölflecken sind also das erste Anzeichen für einen Peronospora Befall. Es bilden sich auf der Blattoberseite gelbliche Flecken und auf der Unterseite sprießt nach eine Inkubationszeit von 4-5 Tagen dann ein weißer Pilzrasen, das untrügliche Zeichen für Falschen Mehltau – Peronospora. Wie wird man also diesem Fiesling Herr – man spritzt ein Kontaktfungizid, was bei uns Öko-Winzern also letztlich nur ein Kupfersulfat ist. Wir nutzen ein tribasisches Kupfersulfat, das auch eine vorbeugende Wirkung gegen Pero hat. Vorbeugend bedeutet aber wiederum, dass man seine Spritzabstände, Blatt Benetzung und Wirkung gut im Auge behalten muss sonst hat man den kleinen Scheißer schneller als man denkt!

Jetzt hoffen wir mal, dass der Sommer noch kommt und dass der Juli und August bestes Wein-Wetter bringen, dann können wir vielleicht noch was retten!

Bis dahin…

BIG BOTTLES!

BIG BOTTLES – haben wir jetzt auch! Die Anmutung einer Magnumflasche, wenn man mit mehreren Personen am Tisch sitzt, fasziniert jeden Weinliebhaber. Da aber nicht nur die Optik einer Magnumflasche so bestechend ist, sondern auch der Inhalt dadurch nochmals feiner und geschmackvoller wird, haben wir uns dieses Jahr entschieden bei der Abfüllung auch ein paar Magnumflaschen abzufüllen. Eine Schlegelflasche in Magnum Größe ist definitiv toll! Lange haben wir überlegt, ob wir ein Etikett unserer 0,75l Flasche verwenden oder die Flaschen einfach nur mit einem weißen Permanent Marker beschriften sollen – wir haben uns dann doch für eine Art angepasstes Etikett entschieden. Uns gefallen sie und nächstes Jahr werden wir sicher wieder Magnums abfüllen…to be continued

GLÜCK!

GLÜCK – ist für uns, wenn unsere Rebstöcke im Frühjahr erwachen und wir wieder loslegen dürfen im Weinberg. Wir maulen zwar jedesmal, wenn die ganzen vielen Reben geschnitten werden müssen, was wir natürlich auch bei schlechtem Wetter machen, immerhin achten wir da sehr auf die Mondphasen und dann kann man sich das Wetter einfach nicht aussuchen, aber wir wollen euch ja schöne Bilder zeigen, weshalb wir die Bilder mit vermummten Menschen bei +5°C und Regen lieber nicht zeigen wollen…

Aber jetzt ist der Frühling da, die Reben schlagen richtig aus und wir müssen schon in die Planungen für den Pflanzenschutz gehen. Jetzt, da wir mittlerweile vier Weinberge bewirtschaften muss man sich hier tatsächlich ein wenig vorbereiten, was man wo und wieviel zum Pflanzenschutz einsetzen möchte. Da wir ausschließlich BIO zertifizierte Weinberge bewirtschaften bzw. in der Umstellung sind, sind natürlich auch die Pflanzenschutzmittel sehr begrenzt, die man zum Schutz einsetzen darf und da wir bereits im Winter unsere Spritzmittel bestellt haben, mittlerweile aber zwei weitere Weinberge dazu gekommen sind, muss man jetzt schon mal schauen, ob die Menge für die Saison ausreicht oder ob wir gegebenenfalls nochmals nachbestellen müssen. Auch wenn die Reben dieses Jahr ca. zwei bis drei Wochen später dran sind als letztes Jahr, so kommt der erste Termin zum Pflanzenschutz doch rasend schnell näher.

Falls ihr euch wundert, weil ihr auf den Bildern immer wieder Ruten seht, die senkrecht nach oben stehen – das sind noch unsere Frostruten, die wir zur Sicherheit haben stehen lassen. Falls – wie letztes Jahr  – späte Fröste kommen und unsere bereits gebundenen Ruten erfrieren lassen sollten, dann haben wir mit den Frostruten eine kleine Chance unter Umständen einen Totalausfall zu verhindern. Spätestens um die Eisheiligen herum aber werden die Frostruten geschnitten, damit die Rebstöcke ihre ganze Energie in die eigentlichen Fruchtruten stecken können.