BIG BOTTLES!

BIG BOTTLES – haben wir jetzt auch! Die Anmutung einer Magnumflasche, wenn man mit mehreren Personen am Tisch sitzt, fasziniert jeden Weinliebhaber. Da aber nicht nur die Optik einer Magnumflasche so bestechend ist, sondern auch der Inhalt dadurch nochmals feiner und geschmackvoller wird, haben wir uns dieses Jahr entschieden bei der Abfüllung auch ein paar Magnumflaschen abzufüllen. Eine Schlegelflasche in Magnum Größe ist definitiv toll! Lange haben wir überlegt, ob wir ein Etikett unserer 0,75l Flasche verwenden oder die Flaschen einfach nur mit einem weißen Permanent Marker beschriften sollen – wir haben uns dann doch für eine Art angepasstes Etikett entschieden. Uns gefallen sie und nächstes Jahr werden wir sicher wieder Magnums abfüllen…to be continued

GLÜCK!

GLÜCK – ist für uns, wenn unsere Rebstöcke im Frühjahr erwachen und wir wieder loslegen dürfen im Weinberg. Wir maulen zwar jedesmal, wenn die ganzen vielen Reben geschnitten werden müssen, was wir natürlich auch bei schlechtem Wetter machen, immerhin achten wir da sehr auf die Mondphasen und dann kann man sich das Wetter einfach nicht aussuchen, aber wir wollen euch ja schöne Bilder zeigen, weshalb wir die Bilder mit vermummten Menschen bei +5°C und Regen lieber nicht zeigen wollen…

Aber jetzt ist der Frühling da, die Reben schlagen richtig aus und wir müssen schon in die Planungen für den Pflanzenschutz gehen. Jetzt, da wir mittlerweile vier Weinberge bewirtschaften muss man sich hier tatsächlich ein wenig vorbereiten, was man wo und wieviel zum Pflanzenschutz einsetzen möchte. Da wir ausschließlich BIO zertifizierte Weinberge bewirtschaften bzw. in der Umstellung sind, sind natürlich auch die Pflanzenschutzmittel sehr begrenzt, die man zum Schutz einsetzen darf und da wir bereits im Winter unsere Spritzmittel bestellt haben, mittlerweile aber zwei weitere Weinberge dazu gekommen sind, muss man jetzt schon mal schauen, ob die Menge für die Saison ausreicht oder ob wir gegebenenfalls nochmals nachbestellen müssen. Auch wenn die Reben dieses Jahr ca. zwei bis drei Wochen später dran sind als letztes Jahr, so kommt der erste Termin zum Pflanzenschutz doch rasend schnell näher.

Falls ihr euch wundert, weil ihr auf den Bildern immer wieder Ruten seht, die senkrecht nach oben stehen – das sind noch unsere Frostruten, die wir zur Sicherheit haben stehen lassen. Falls – wie letztes Jahr  – späte Fröste kommen und unsere bereits gebundenen Ruten erfrieren lassen sollten, dann haben wir mit den Frostruten eine kleine Chance unter Umständen einen Totalausfall zu verhindern. Spätestens um die Eisheiligen herum aber werden die Frostruten geschnitten, damit die Rebstöcke ihre ganze Energie in die eigentlichen Fruchtruten stecken können.

 

DIE LIBELLE!

DIE LIBELLE – er sieht aus wie eine menschenfressende Riesen-Libelle (vielen Dank liebe Lilian) aus Frank Schätzings Roman „Die Tyrannei des Schmetterlings“ dabei ist es nur der Erdbohrer, den wir benötigen, um kaputte Rebstöcke im Weinberg zu ersetzen. Ich gebe es zu, ich „liebe“ diese Arbeit, wenn man den ca. 25kg schweren Bohrer den ganzen Tag in den Weinbergen rauf unter runter schleppen muss…da weiß man abends, was man geschafft hat! Die Bilder hier sind ja noch aus einem Weinberg mit moderater Steigung, in unserem Chardonnay Berg aber sah das schon anders aus…auch mein Gesichtsausdruck! Aber gut, das muss man ja nicht immer und jedes Jahr machen. Hoffen wir, dass die Reben gut anwachsen, dann hat sich der Aufwand ja schon gelohnt. Auf dem einen oder anderen Bild sieht man auch immer mal zwischen den Rebstöcken so grünliche Röhren – das sind die Rebschutztuben für die neu gesetzten Rebstöcke, um diese vor allerlei Gefahren zu schützen.

Man sieht, auch Heike ist geschafft vom setzen der Rebstöcke.

 

AUF FLASCHE!

AUF FLASCHE – das heißt, wir haben abgefüllt! Sowohl unser Blanc de Noirs vom Lemberger – NEULING – als auch unser Riesling trocken – ERSTLING – sind jetzt in der Flasche und warten nur noch darauf etikettiert und getrunken zu werden. Auch wenn wir durch den Hagel letzten Juni ca. 40% Einbußen hatten und auch die Rebstöcke nach diesem Hagel lange gebraucht haben, bis sie wieder „normal“ gewachsen sind, so sind wird doch mit der letztlich dabei herausgekommenen Qualität sehr zufrieden.

Was sich hinter dem letzten Bild verbirgt, das erzählen wir ein anderes Mal.

 

ENDLICH!

ENDLICH – Februar, schönes Wetter und los geht’s! Die Reben müssen geschnitten und gebunden werden. Da wir dieses Jahr noch ein weiteres Projekt in Angriff genommen haben, müssen wir schauen, dass wir so bald als möglich mit den notwendigen Pflegemaßnahmen in den Weinbergen beginnen, um nicht, wie letztes Jahr, durch einen sehr warmen Februar und März in einen verfrühten Vegetationsbeginn zu geraten und dann erst extrem spät die Rebschnittarbeiten durchführen zu können.

Aber zum Projekt…unser neuestes Baby, ein kleiner Chardonnay Berg, den wir von unseren Freunden, der Familie Knauß, übernehmen durften musste natürlich auch geschnitten und gebunden werden…es wird also langsam mehr!

WINTERSCHLAF

Winterschlaf – endlich ist Ruhe im Weinberg eingekehrt.

Da bleibt uns nur euch schöne Weihnachten und einen guten Start ins Neue Jahr zu wünschen und deshalb mal ein paar winterliche Impressionen. Seit Jahren wollen wir im Winter einmal ein WEIN-WINTER-WEDELN veranstalten, nur gab es die letzten Jahre ja quasi nie Schnee und jetzt das, Schnee aber CORONA!

Na ja, vielleicht bekommen wir nächsten Winter ja wieder Schnee und dann dürfen wir hoffentlich auch wieder bisschen feiern, im Weinberg!

BUFFLING – was?

Unser neuestes Projekt sind zwei kleine Weinberge, ein Gewürztraminer und ein Riesling „Alte Reben“. Die Riesling Rebstöcke sind mittlerweile 34 Jahre alt und dürfen damit zurecht als „Alte Reben“ bezeichnet werden. Da wir diese beiden Parzellen erst vergangenes Jahr aus einer konventionellen Bewirtschaftung übernommen haben, haben diese Beeren natürlich noch kein BIO-Siegel, werden jedoch von uns biologisch bewirtschaftet und sind in der Umstellung. Dies hat uns zunächst vor ein Problem gestellt – wir wussten nicht wirklich, was wir mit den Trauben machen sollen.
Ich liebe Gewürztraminer, wenn er gut gemacht ist. Er muss trocken oder halbtrocken ausgebaut sein, darf aber auf keinen Fall (wie früher meist geschehen) mehr als 12g Restzucker enthalten und genau das ist dann oft das Problem. Ein Gewürztraminer, der trocken ausgebaut wird, „spritet“ häufig, d.h. er riecht und schmeckt sehr nach Alkohol und Aceton und hat eine Schärfe bzw. Bitterkeit im Abgang. Das wollte ich auf keinen Fall. Aber unser Gewürztraminer hat mir dann ohnehin einen Strich durch die Rechnung gemacht und sich bockig gestellt. Gewürztraminer ist grundsätzlich eine sehr kleinbeerige Rebsorte und neigt auch sehr gerne zum „Verrieseln“. Das bedeutet, dass viele Blüten oder auch kleine Beeren vom Stielgerüst abgestoßen werden und die verbleibenden Beeren sich sehr unterschiedlich entwickeln. Gefühlt würde ich sagen war unser Gewürztraminer dieses Jahr etwas „pissed“, weil wir ihn nicht mehr konventionell bewirtschaftet und somit auch nicht mehr mit klassischem Stickstoff gedüngt haben … aber vielleicht war es auch einfach nur eine Laune der Natur, who knows?!

Also was blieben mir für Möglichkeiten bei dem doch eher geringen Ertrag des Gewürztraminers? Ich hätte mir vorstellen können einen, wie in Österreich gerne gemacht, „gemischten Satz“ ins Fass zu bringen, also beide nicht BIO Weinberge zusammenzuschmeißen und eine süffige,  leichte Cuvée in den Tank zu zaubern. Meine Frau fand das nicht so prickelnd und hat mich dann, mit unseren Freunden Marcel Idler und Andi Knauß zusammen, überredet doch lieber einen Pét Nat zu probieren. Also gut, machen wir halt einen Pét Nat – ich muss sagen, ich hatte bis zu diesem Zeitpunkt tatsächlich erst einen echten Pét Nat probiert und fand diesen…na ja, nicht so ganz g’schmackig.
Die Lese war ebenfalls etwas schwierig, weil unser Gewürztraminer im September nochmal richtig zugelegt hat während hingegen der „Alten Reben“ Riesling doch eher gemächlich voran ging mit dem Zuckeraufbau. In Summe hat es dann gepasst, der Gewürztraminer mit etwa 100°Oe und der Riesling mit 82°Oe haben eine gute Kombination ergeben. Durch die hohen Außentemperaturen Ende September und Anfang Oktober ging es ab im Weinkeller und unser Pét Nat war schon nach rund einer Woche so weit, dass er nur noch etwa 25g Zucker hatte – also schnell auf Flasche ziehen!

Pét Nat auf Flasche ziehen, das klingt erstmal nicht sonderlich spannend, wenn man dann aber weiß, dass wir ja nur von rund 300 Flaschen sprechen, dann ist klar, das geht nur von Hand! Von Hand mit einem Mosel-Schwapphahn. Unser erster Einsatz mit diesem Hahn! Hinterher müssen dann natürlich die Flaschen direkt verschlossen werden. Also der Kronenkorken aufgebracht und mittels einer Hydraulikpresse fest an den Flaschenhals gepresst werden … und das mit 300 Flaschen – da weiß man, was man geschafft hat!

Wir haben also 300 Flaschen abgefüllt, verkorkt und zum Gären die Flaschen in einer Holzbox gestapelt. Ab November haben wir dann wöchentlich eine Flasche geöffnet, um den Stand der Gärung grob abschätzen zu können und Anfang Dezember war es dann auch soweit – die Gärung war größtenteils abgeschlossen und wir konnten uns dann endlich an die Etikettierung machen. Das Ergebnis hat uns jedenfalls alle freudig überrascht, der Pét Nat ist gelungen, durch und durch!

LESEZEIT!

LESEZEIT – es ist soweit, durch den sehr schönen und warmen September ist es jetzt doch schon die Lesezeit angebrochen, aber vor allem, weil unser Gewürztraminer jetzt richtig Zucker aufgebaut hat. Da wir daraus ja einen Pét Nat mit unseren „Alte Reben“ Riesling Beeren machen wollen muss er nun runter. Wie ich ja schon einige Male geschrieben habe, war dieses Jahr nicht ganz einfach was das Wachstum der Beeren angeht und so hat sich unser Gewürztraminer zum Schluss nun doch noch entschieden richtig Gas zu geben und kam jetzt bei der Lese auch auf rund 100°Oe – also für den PétNat tendenziell etwas zu viel Zucker, zumal dann beim Gewürztraminer das blumig, fruchtige Aroma sehr stark zurückgeht, wenn er hohe Oechsle Grade erreicht. Problem war aber, dass direkt daneben der Riesling eben lange nicht in Fahrt kommen wollte, aber auch den haben wir jetzt mit rund 82°Oe vom Stock genommen. Lassen wir uns also überraschen, was aus unserem Pét Nat Versuch wird…unsere Lesecrew war jedenfalls hochmotiviert und hat sensationell gearbeitet!

GEHT DOCH!

Geht doch – na also! Jetzt, Ende September, kurz vor der Weinlese, können wir erst einmal Entwarnung geben. Der September hat sich von seiner schönen Seite gezeigt, zumindest für die Trauben und somit sind wir jetzt doch auf sehr gute Mostgewichte gekommen und vor allem die Qualität der verbliebenen Trauben ist schon sehr gut. Die Beeren haben nicht so viel Wasser, was definitiv den Ertrag reduzieren wird – wie viel, das wird sich nach der Lese zeigen, wenn die Beeren gepresst wurden.

 

ENDSPURT!

Endspurt – der August hat uns einen sehr späten, aber massiven Befall mit Mehltau beschert. Das hat zwar normalerweise nicht unbedingt direkte und große Auswirkungen auf die Beeren, dafür aber umso mehr auf die Laubwand! Da die Blätter und das Blattgrün die Reben erst einmal mit Nährstoffen versorgen müssen und die Trauben auch vor der brutalen Augusthitze schützen, ist es aber gerade jetzt natürlich umso ungünstiger, dass die Laubwand in dieser letzten, wichtigen Wachstumsphase nun vom Mehltau betroffen ist, zumal sie ja schon durch den Hagel im Juni sehr angeschlagen gewesen ist – Folgen waren also Sonnenbrand und die weitere Entwicklung der Beeren verlief nicht optimal.

Auch wenn die Rebstöcke auf den Bildern einen ganz normalen Eindruck machen, so richtig gut und perfekt war das Beerenwachstum nicht.

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