NOT FOR BAMBIS! – die Geschichte
Im Februar 2021 haben wir einen kleinen Berg mit Chardonnay angeboten bekommen – schlecht maschinell zu bewirtschaften, aber für uns, da wir ohnehin alles ohne große Maschinen machen, durchaus machbar. Nach kurzem Überlegen haben wir ihn übernommen und sofort mit dem notwendigen Rebschnitt begonnen. Obwohl wir selbst keine allzu großen Chardonnay Liebhaber sind, war sofort das Verlangen da einen frischen, fruchtigen, nicht buttrigen Chardonnay herzustellen. Das Jahr 2021 ging nun aber eher unschön weiter. Das Wetter war eine Katastrophe und dies besonders für die Lage „Hüttentobel“, die ohnehin sofort „hier!“ schreit, wenn es um des Wengerters Feinde Peronospora und Oidium geht. Aber auch die beiden haben wir mit viel Arbeit und punktgenauem Pflanzenschutz gut in Griff bekommen, so dass wir im Herbst tolle Chardonnay Trauben hängen hatten. Da wir im September nichts mehr an den Reben arbeiten können beschränken sich die Tätigkeiten auf die Kontrolle und gelegentliches Messen des Zuckergehalts der Beeren. Etwa 10 Tage vor der Lese bin ich für eine Kontrolle nochmals am Berg vorbei gefahren , sehe am unteren Ende gerade noch einen Rehbock durch den Weinberg springen und freue mich noch, wie idyllisch es doch hier ist. Leider sieht man aufgrund des Gefälles in der Vorbeifahrt nur etwas mehr als zwei, drei Rebstöcke. Also umgedreht, geparkt und einen Schock bekommen! Der gesamte Weinberg unterhalb der vom Weg aus einsehbaren zwei, drei Rebstöcke war fein säuberlich abgefressen worden! Meine wenige Minuten vorher noch gefühlte Glückseligkeit, ob der Idylle mit Reh, wich schlagartig einem Gedanken – Jagdschein, Rehbraten, Flasche Chardonnay! Somit war unsere Ausbeute anstatt 400kg gerade mal noch rund 30kg bei der Lese. Jetzt kennt ihr den Hintergrund zu unserem Chardonnay „NOT FOR BAMBIS!“…lasst ihn euch schmecken!